Das Lyrikbrücken-Projekt lebt von den besten Texten europäischer blinder Dichter. Viel Wert wird auf eine besondere Präsentation dieser Texte gelegt.
Im Zentrum stehen mehrsprachige Leseabende mit Musikbegleitung auf geeigneten kleinen Bühnen. Blinde Autoren aus mehreren Ländern lesen Gedichte und Lyrik in ihrer Muttersprache. Alle Texte des Abends werden komplett in der Sprache des Gastlandes vorgestellt. Ein Musiker dieses Landes begleitet die Autoren.
Die Leseabende finden fast immer in völlig verdunkelten Räumen statt. Dies ist keine Demonstration von Blindheit, ganz im Gegenteil: in einem solchen lichtleeren Raum wächst die Konzentration auf das Hören. Sprache, Klang und Musik werden ohne Ablenkung durch den Augenschein intensiver erlebt.
Dunkelheit
Sie kam ungewollt.
Ich frage nicht mehr warum,
weil sie schweigt,
als wäre sie Gott.
[Agnieszka Turowska, Polen, übertragen von Małgorzata Płoszewska]
Letzte Aktuallisierung: 27.10.2013
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