Ursprung und Entwicklung des europaweit einmaligen Literaturprojektes
Die Idee zum Projekt Lyrikbrücken geht auf ein Treffen blinder Autoren in der Eifel zurück, zu dem die Spanierin Pilar Baumeister, sie lebt seit langem in Köln, Anfang der 1990er Jahre eingeladen hat. Svend Pedersen, Kopenhagen und ich träumten spontan davon, zweisprachig aufzutreten. Pilar kam dazu. Die erste Dunkellesung dänisch – spanisch – deutsch fand 1993 in Dortmund statt. Weitere Lesungen in den Sprachen polnisch, ungarisch, spanisch und deutsch folgten bis 1997. Zur ersten dreisprachigen Lesereise durch vier deutsche Städte kam es 1999. Nach zwei weiteren Sprachen und Leseprogrammen 1999 und 2000 ruhte das Projekt bis 2003.
Durch neue Bekanntschaft mit blinden Autoren, durch tüchtige Assistenz befördert,
von der Aktion Mensch hilfreich unterstütz,
begann im Frühjahr 2005 eine zweite Phase mit dem Regionalprojekt Ostsee.
Diese Lesereise mit einem Programm in Niederländisch, Polnisch und Deutsch führte im März 2005 nach drei Auftritten in drei deutschen Städten erstmals auch nach Polen.
Im Jahr 2006 gelang uns die zweite internationale Lesereise mit dem Schwerpunkt Ostsee. Die finnische sprache kam hinzu, Nach zwei Lesungen in Polen und vier Lesungen in Deutschland führte das sechste Leseprogramm, finnisch - polnisch – deutsch, uns erstmals nach Helsinki, ins Goethe-Institut.
Auch dieser Höhepunkt gehört nun bereits zur Projektgeschichte:
Lesen Sie hier den Programmablauf auf der Leipziger Buchmesse im März 2009:
im Messehaus, Raum M 4
Zehn blinde Dichter aus zehn Ländern Europas:
Eero Vartio - Finnland
Andrzej Bartyński - Polen
Jolanta Kutyło - Polen
Pavel Dvořák - Tschechien
Sára Rietz - Ungarn
Evgen Bavčar - Slowenien, Frankreich
Pilar Baumeister - Spanien
Patricia Sanders – Niederlande
Rune T. Kidde (v.d. Volker Mrogena) – Dänemark
Bernd Kebelmann - Deutschland
Präsentieren ihr erstes europaweites
Lyrikbrücken-Lesebuch
Hrsg.: Bernd Kebelmann, Małgorzata Płoszewska, dahlemer verlagsanstalt
auf der Pressekonferenz und stellen ihre Texte bei zwölf dreisprachigen, 45-minütigen Dunkellesungen mit Musik dem Publikum vor.
Alle Texte werden auch auf Deutsch gelesen.
Drei Musiker werden im Wechsel die Lesungen begleiten:
Sonny Thet, Berlin; Cello
Norbert Klein, Duisburg; spanische Gitarre
Andreas Heuser, Dortmund; Jazzgitarre, E–Violine
Durch den Zusammenklang von jeweils drei europäischen Sprachen mit Musik entsteht im dunklen Zuhörerraum ein intensives, spannendes Hörerlebnis, eine
Audio-Art-Kollage europäischer Lyrik.
Alle Veranstaltungen finden im Messehaus, Raum M 4 wie folgt statt:
Donnerstag, 12. März
10.30 – 11.30 Uhr
Pressekonferenz zur Buchvorstellung am Runden Tisch Europa -
Eine künstlerisch gestaltete Europakarte zeigt die Herkunft aller Autoren, lässt ihre Stimmen und ihre Gedichte hören.
14.00 – 17.00 Uhr
Zwei Dunkellesungen, Premierenprogramme:
„Das Kind, die Zeit, die Schatten“ - französisch - polnisch – deutsch mit Cello
„Salzhering in der Nacht“ – dänische und deutsche Erotika und Balladen mit spanischer Gitarre
Freitag, 13. März
10.30 – 17.00 Uhr
Zwei Dunkellesungen:
„Atelier Europa“, spanisch – dänisch – deutsch mit Cello
„Steine, Stimmen, Brückenschläge“, polnisch – spanisch – deutsch mit spanischer Gitarre
Drittes Premierenprogramm:
„Fern und nah – Europa“, slowenisch – spanisch – deutsch mit Cello
Zwei Dunkellesungen:
„Nachricht von Hand und Zunge“, tschechisch- flämisch – deutsch mit spanischer Gitarre
„Wortwurzeln, Baumsilben, Sprachlandschaften“, niederländisch- polnisch – deutsch mit Jazzgitarre
Sonnabend, 14. März
10.30 – 17.00 Uhr
Zwei Dunkellesungen:
„Mein Land, meine Haut, meine Grenzen“, ungarisch – spanisch – deutsch mit spanischer Gitarre
„Lichtmeere, Alpträume, Glücksmomente“, finnisch – polnisch- deutsch mit Jazzgitarre
Viertes bis sechstes Premierenprogramm:
„Sprachwut“, finnisch – ungarisch – deutsch mit E-Violine
„Das weiße Dunkel“, polnisch – tschechisch – deutsch mit Cello
„Braille in der Flasche“, flämisch – finnisch – deutsch mit E-Violine.
Lesen Sie diese Mail von Pilar Baumeister, die uns nach dem Projekt in Leipzig erreichte ->.
Das Projekt wurde möglich durch die Finanzierung von Aktion Mensch unter Mithilfe des Deutschen Blindenhilfswerks, Duisburg und einer Förderung der OVB Vermögensberatung.
B. Kebelmann, Projektautor
Den chronologischen Ablauf des Gesamtprojektes, alle Leseorte und Daten der Lyrikbrücken können Sie der Verlaufsgeschichte entnehmen.